Was für die Fußballer das Derbys mit dem Nachbarort ist, heißt bei den Schwimmern Kreismeisterschaften. Die beiden Top-Vereine im Schwimmkreis AMPER-WÜRM heißen seit viele Jahren Fürstenfeldbrucker Wasserratten und SSG Neptun Germering und dazu kommen die Vereine aus Kaufering und Lechfeld, Karlsfeld und Dachau, sowie die DJK München aus München-Pasing. Man kennt sich, man respektiert sich, gerade deshalb sind Kreis-Meister-Titel nach wie vor etwas Besonders. Alle Vereine im Schwimmkreis haben ziemlich gleich Voraussetzungen, hier wird noch klassisch der eigene Nachwuchs ausgebildet und viele Sportlerinnen und Sportler bleiben viele Jahre ihrem Heimatverein treu. Die Kinder besuchen zum allergrößten Anteil normale Regel-Schulen, also keine Elite-Schulen des Sports und somit ist der Sport die schönste Nebensache der Welt, neben Freunde, Schule und anderen Hobbies.
Der TSV Eintracht Karlsfeld richtete Ende März die Kreis-Sprint-Meisterschaften aus, einem Mehrkampf aus den 50m Strecken über Delphin, Rücken, Brust und Kraul. Zusätzlich wurden die „schnellen“ 100m Lagen angeboten. Der Wettkampf fand im Dachauer Hallenbad statt, da das Karlsfelder Hallenbad leider ein Sanierungsfall ist.
7 Vereine schickten 228 Aktive auf die Startblöcke, die insgesamt 1065 Einzelstarts absolvierten.
Die Fürstenfeldbrucker Wasserratten waren für 249 Starts gemeldet, durch Krankheit konnte 14mal nicht angetreten werden, durch 7 Disqualifikationen gab es kein Ergebnis. 146 persönliche Bestzeiten wurden geschwommen, somit bei mehr als 64% der 228 Einzelstarts ein neuer persönlicher Rekord geschwommen.
44 x Platz 1, 32 x Platz 2 und 23 x Platz 3, so lautet die Bilanz über alle Einzelstrecken und Jahrgangswertungen der Wasserratten.
Die Kreis-Sprint-Meisterschaften werden aber als Mehrkampf gewertet.
Bei den Kleinsten der Jahrgänge 2014 und 2015 wurden die vier Disziplinen über jeweils 25m geschwommen. In den Jahrgängen 2013 und älter wurden die 50m Strecken jeweils geschwommen.
Vor allem bei den jüngeren Jahrgängen standen viele Wasserratten Talente ganz oben auf dem Podest und konnten einmal mehr unter Beweis stellen, dass aktuell an der Amper in FFB eine herausragend gute Nachwuchs-Arbeitangeboten wird. Nele Albrecht (2015) gewann mit großem Vorsprung und mit Siegen über alle 4 Strecken ihre Jahrgangs-Wertung. 4 Strecken=4 Siege konnte auch Franziska Aichner im Jahrgang 2014 erschwimmen. Lily Blume kam in diesem Jahrgang auf Platz 6.
Lorenz Warnke und Jonas Bücherl belegten die Plätze 1 und 2 im Jahrgang 2015, Johannes Steffel den 7. Platz.
4 Strecken = 3 Siege und somit souveräner Kreis-Sprint-Pokal Sieger im Jahrgang 2014 wurde Alexander Filipiak.
Im Jahrgang 2013 schwammen die beiden Wasserratten-Schwimmerinnen Anastasiia Stadnichenko und Luise Nickel deutlich vor dem restlichen Feld. Nasti siegte über 50 Freistil, Rücken, Brust und belegte hinter Luise Platz 2 über 50m Schmetterling. Mit mehr als doppelt so vielen Punkte als die Drittplatzierte sicherte sich Nasti Platz 1 vor ihrer Freundin Luise. Johanna Bredo konnte einen guten 9. Platz im großen Starterfeld des Jahrgangs 2013 belegen.
Im Jahrgang 2012 belegten Louisa Lehmann den Platz 6, Felicitas Kaufmann Platz 8 und Zoe Schatzberger Platz 11.
Einen starken 3. Platz konnte Anne Hebestreit im Jahrgang 2011 belegen, auf Platz 7 kam ihre Zwillingschwester Emma.
Einen intensiven Dreikampf gab es im Jahrgang 2013. Hier konnte Simon Warnke vor Benedikt Wier den zweiten Platz belegen, die Wasserratten Talente mussten sich lediglich dem sehr schnellen Lukas Deng aus Germering geschlagen geben. Arian Ranjbar belegte Platz 5.
Laurenz Jais konnte den 2. Platz im Jahrgang 2012 belegen. Ethan Sievi belegte ebenso Platz 2 im Jahrgang 2011, Vladislav Kopylov belegte hier Platz 5 und Malte Spangenberg Platz 9.
Die 100m Lagen erfordern Vielseitigkeit, denn alle 4 Schwimm-Stile werden je 25m geschwommen. Franziska Aichner gewann ihren Jahrgang 2014, ebenso wie Anastasiia Stadnichenko, die mit 7 Sekunden Vorsprung auf Luise Nickel den Jahrgang 2013, die wiederum mehr als 20 Sekunden Vorsprung auf die Drittplatzierte hatte.
Alexander Filipiak im Jahrgang 2014, Simon Warnke auf Platz 1 vor Benedikt Wier im Jahrgang 2013, Laurenz Jais auf Platz 3 im Jahrgang 2012 und Platz 1 für Ethan Sievi im Jahrgang 2011 lautet die sehr eindrucksvolle Bilanz der schnellsten Wasserratten Schwimmer über die 100m Lagen.
Ab Mittag waren dann die „Großen“ am Start und der Wettkampf begann mit einer sehr netten Einlage, denn Stefan Sponer, der Trainer der Fürstenfeldbrucker Wasserratten hatte Geburtstag und bekam ein Ständchen der gesamten Schwimmhalle gesungen. Nachdem die Junior-Teamler die Latte ziemlich hoch gehängt haben, wollten die größeren Wasserratten es ihren Nachwuchs-Stars natürlich nachmachen.
Maida Stark und Caroline Arlt konnte im Jahrgang 2010 die Plätze 2 und 3 belegen. Platz 6 für Linda Lösecke vor Alissa Rose, die sich durch einen Frühstart über 50m Freistil ihrer Chancen auf das Podium beraubte. Tymofii Osypenko gewann souverän den Titel bei den Jungs, Raphael Meixner konnte einen sehr guten 4. Platz belegen.
Luisa Janicki auf Platz 5, Sina Wieland auf Platz 7 und Elisabeth Seitz auf Platz 11, so lautet das Ergebnis im Jahrgang 2009. Jannik Krämer belegte Platz 5, leider durch eine diskutable Disqualifikation über 50m Rücken, nur mit 3 Strecken in der Wertung.
Im Jahrgang 2008 konnte Jannie Rebmann vor Lena Becker die Plätze 2 und 3 belegen. Auch hier verlor Carolin Neumaier, die mit 3 gewertete Strecken auf Platz 5 kam, ihre Siegchancen durch einen Frühstart und entsprechender Disqualifikation über 50m Freistil. Anna Maria Kunz auf Platz 9, Sophia Steger auf Platz 10 und Leonie Behr auf Platz 11 ergänzten das starke Team-Ergebnis der 2008er Mädchen.
Knapp am Podest vorbei schwamm Sofie Limmer mit Platz 4 und Chiara Lehmann mit Platz 6 im Jahrgang 2007.
Einige schnelle Rennen zeigte Tobias Grosch und gewann damit deutlich die Wertung im Jahrgang 2006.
Bei den Junioren konnte Vinzenz Stark (Jahrgang 2004) den 6. Platz erreichen.
Bei den Damen siegte Miriam Karcher vor Leonie Schranner, beide Jahrgang 2003. Elena Mittermaier und Svenja Biesold belegten die Plätze 5 und 6 in dieser Wertung.
In der offenen Wertung konnte Miriam Karcher den 3. Platz belegen.
Die 100m Lagen wurden auch bei den älteren Jahrgängen angeboten.
Alissa Rose auf Platz 2 und Maida Stark auf Platz 3, Tymofii Oyspenko auf Platz 1 und Raphael Meixner auf Platz 3 im Jahrgang 2010; Jannik Krämer auf Platz 3 im Jahrgang 2009, Jannie Rebmann auf Platz 2 und Caroline Neumaier auf Platz 3 im Jahrgang 2008, Sofie Limmer auf Platz 2 im Jahrgang 2007, Tobias Grosch auf Platz 1 im Jahrgang 2006 und Leonie Schranner vor Miriam Karcher bei den Damen unterstrichen den sehr guten Gesamteindruck der Wasserratten Schwimmer.
Man kann es durchaus alskurios ansehen, aber es hat sich so eingebürgert, dass zum Abschluss der Sprint-Meisterschaften im letzten Wettkampf-Abschnitt die langen Strecken angeboten werden.
Über die Königsdisziplin 400m Lagen konnte Jannie Rebmann Platz 5, Lena Becker den 6. Platz, Luisa Janicki Platz 7 vor Elena Mittermaier, Anna Maria Kunz, Caroline Arlt und Elisabeth Seitz belegen. Tymofii Osypenko belegte Platz 3, Jannick Krämer Platz 6.
Ein sehr schnelles Rennen schwamm das Langstrecken-Talent Maida Stark über 800m Freistil und belegte einen starken 3. Platz in der offenen Wertung. Sofie Limmer auf Platz 5, Carolin Neumaier auf Platz 6 und Svenja Biesold auf Platz 7, konnten ebenso neue Bestzeiten schwimmen. Platz 8 für Alissa Rose und Platz 13 für Sina Wieland.
Raphael Meixner schwamm ein sehr gutes 1500m Rennen und konnte hier Platz 4 belegen.
Zum Abschluss des Tages wurde es über 400M Freistil nochmals richtig schnell. Leonie Schranner schwamm eine neue persönliche Bestzeit und kam damit auf einen sehr guten 2. Platz, Chiara Lehmann auf Platz 5. Tobias Grosch konnte die zwei schnellsten Schwimmer nach ca. 150m nicht mehr halten, schwamm aber ein gutes Rennen und kam auf einen guten 3. Platz.
Das Fazit des Trainer-Teams fällt entsprechend positiv aus. Es ist immer schwierig und auch unnötig hier einzelne Schwimmer:innen hervor zu heben. Die jungen Talente verbessern sich meist sehr sprunghaft und fast von Wettkampf zu Wettkampf. Natürlich ist es sehr erfreulich, wenn man eine große Anzahl an ehrgeizigen und fleißigen Schwimmer:innen in den Trainingsgruppen hat, aber Schwimmen ist am Ende ein Sport, der etwas Talent, dann aber sehr viel Ehrgeiz und noch mehr Fleiß und Leidensfähigkeit einfordert. Bemerkenswert ist es, wenn ältere Schwimmerinnen, wie z.B. Svenja Biesold, sich nochmals verbessern können. Svenja ist 23 Jahre alt, voll berufstätig, eine der zuverlässigsten Übungsleiterinnen im Verein und immer noch aktiv. Nach Jahren voller sportlicher Rückschläge ist z.B. ihre Verbesserung über 800m Freistil um über 1 Minute auf 11:57,70 Minuten ebenso bemerkenswert, wie ihre neue persönliche Bestzeit über 50m Schmetterling. Die relativ beste Leistung konnte Tymofii über 50m Freistil erzielen, denn seine Zeit von 28,8 Sekunden wird bei den 11jährigen mit 9 Rudolph-Punkte bewertet. Diese Rudolph-Punkte Tabelle bewertet die Leistungen altersgerecht und ist ein sehr guter Gradmesser, wenn man Leistungen neutral bewerten will.
Der Wettkampf in Dachau hat gezeigt, dass die Entwicklung der Wasserratten über alle Jahrgänge sehr positiv ist und man mit großer Zuversicht in die anstehenden Sommer-Saison 2023 starten kann.