Manchmal beginnt ein Wettkampf schon mit einer kleinen Wohltat: Die Abfahrt in Fürstenfeldbruck erfolgte erst mittags. Entspannt und mit Vorfreude im Gepäck machten sich zehn Schwimmerinnen und Schwimmer der LG1 sowie eine Vertreterin der LG2 auf den Weg in Richtung Schwabenmetropole. Ziel: der traditionsreiche Schwaben-Cup im Sportbad Neckarpark in Stuttgart.
Die Wettkampfstätte war, wie immer, ein echtes Highlight. Das Sportbad Neckarpark bot auch dieses Mal perfekte Bedingungen für einen spannenden Wettkampf – zumindest theoretisch. Denn das Einschwimmen am Samstag entpuppte sich als kleiner Stresstest: zu viele Sportler, zu wenig Platz und viel zu wenig Zeit. Trotzdem ließ sich das Team die Laune nicht verderben. Trainerin Nadine Kluge, leicht angeschlagen, aber voller Elan, feuerte ihre Schützlinge vom Beckenrand aus an und bereitete sie auf ein vollgepacktes Wochenende vor.
Los ging es am Samstag mit den 50m Freistil, gefolgt von den 50m Schmetterling. Zwischen den beiden Rennen lagen gerade einmal zehn Minuten Pause. Noch keuchend und klatschnass von den Freistilmetern, hieß es: Zurück auf den Block, bereit für die nächste Sprintstrecke. Kein Wunder also, dass die 50m Schmetterling bei vielen eher als „Durchkommen mit Stil“ verbucht wurden.
Kurz darauf folgten die 400m Freistil, bevor der erste Tag mit den Finalläufen der 50m Strecken seinen Höhepunkt fand. Gleich drei Wasserratten hatten sich qualifiziert. Corinna Wirkner schlug über 50m Schmetterling in starken 30,81 Sekunden an. Im selben Lauf startete Leonie Schranner und setzte mit 30,06 Sekunden ein Ausrufezeichen – und das keine zehn Minuten, nachdem sie im 50m Freistil-Finale mit einer neuen Bestzeit von 28,56 Sekunden angeschlagen hatte. Bei den Herren überzeugte Tobias Grosch mit schnellen 27,84 Sekunden über 50m Schmetterling.
Nach drei weiteren Rennen war der erste Wettkampftag beendet. Der Sonntag begann gemächlich mit einer kleinen Entdeckungstour durch Bad Cannstatt, ehe es am Nachmittag wieder ins Sportbad ging. Das Einschwimmen wurde jedoch jäh unterbrochen, als das 25m-Becken aufgrund von „Überbevölkerung“ spontan als nicht mehr nutzbar eingestuft wurde. Kein Grund zur Panik – wie gewohnt machten die Wasserratten einfach das Beste draus.
Im Wettkampf selbst ging es wieder Schlag auf Schlag. Die 50m Rücken und 50m Brust wurden erneut mit minimaler Pause dazwischen ausgetragen. Danach standen die 200m Lagen auf dem Plan, bevor es in die Finalläufe ging.
Im Finale über 100m Freistil ging Lara Fink an den Start. Mit 01:02,04 Minuten verpasste sie nur hauchdünn die 01:01er-Marke – ärgerliche fünf Hundertstel, die trotzdem eine starke Leistung bedeuten. Im Finale über 100m Schmetterling traten gleich zwei Wasserratten an: Leonie Schranner schlug in 01:06,47 an, Carolin Neumaier in soliden 01:11,42. Tobias Grosch, extra für das Finale angereist, konnte seine Glanzleistung vom Samstag nicht ganz wiederholen und kam nach 01:04,24 Minuten ins Ziel.
Die abschließenden 200m Brust und Rücken bildeten den eher unbeliebten, aber dennoch wichtigen Schlusspunkt des Wochenendes.
Das Fazit: Kein einziger Vereinsrekord? Auch mal in Ordnung. Denn was wirklich zählt, ist der Teamgeist, der Einsatz und der Spaß, den alle Beteiligten in und außerhalb des Beckens hatten. Der Schwaben-Cup bleibt ein Highlight im Frühjahrskalender der Wasserratten – auch ohne neue Rekordmarken. Stuttgart, wir kommen wieder!