Einladungsschwimmfeste sind im Schwimmsport wichtige Wettkämpfe, denn hier können
Qualifikationszeiten für die diversen Meisterschaften geschwommen werden.
Der Immenstädter Frühjahrscup war somit eine perfekte Möglichkeit, am Ende der Osterferien und
zwei intensiver Trainingswochen, vor allem nach dem Trainingslager im slowakischen Samorin die
Form zu überprüfen.
Die Fürstenfeldbrucker Wasserratten traten mit 15 Schwimmer:innen im schönen Allgäu an und
zeigten sehr viele gute Leistungen. Am Ende belegte das doch eher kleine Team in der Gesamt-
Wertung der Vereine sogar einen sehr guten 2. Platz, hinter dem übermächtigen Team des TV
Immenstadt, welches aber auch mit 44 Teilnehmenden an den Start ging.
Seit Monaten überzeugt Leonie Schranner mit sehr schnellen Zeiten. Im Trainingslager wurden in
6 Tagen und 12 Einheiten mehr als 60km geschwommen, auch in der zweiten Osterwoche wurde
nochmals intensiv in der AmperOase in Fürstenfeldbruck mit teilweise 2 Einheiten pro Tag an der
Form gefeilt. Leonie, die 21jährige Fürstenfeldbruckerin schwamm schon im ersten Rennen über
50m Schmetterling einen neuen Vereinsrekord. In 29,84 Sekunden unterbot sie den alten Rekord
von Corinna Wirkner um 1/100 Sekunden, also denkbar knapp. Da die Immenstädter eine
elektronische Zeitmessung installiert hatten, ist die Zeit aber zu 100% korrekt, was bei
Handzeitnahmen nicht so klar festzustellen wäre. Damit schwamm sich Leonie auf Platz 1 der
Gesamtwertung und gewann auch am Nachmittag in 29,92 Sekunden das Finale. In ihrem zweiten
Rennen über 200m Rücken gab es dann eine Panne, die keiner bei Leonie erwartet hatte. Bereits
nach 6 Bahnen, also 150m stoppte Leonie, die sich offensichtlich verzählt hatte. Nach ca. 5
Sekunden schwamm sie weiter, schlug in einer hervorragenden Zeit von 2:23,33 an. Ohne ihre
„Pause“, wäre wohl auch hier ein neuer Vereinsrekord möglich gewesen. In der anschließenden
4×100 Freistil Staffel schwamm Leonie als Schlussschwimmerin. Nachdem Maida Stark, Lena
Becker und Luisa Janicki auf einem guten 2. Platz lagen, schwamm Leonie an sich nur noch zur
Absicherung der Silbermedaille als Schluss-Schwimmerin. In 1:01,93 schwamm sie dennoch eine
persönliche Bestleistung und die mit Abstand schnellste Zeit aller 36 Staffel-Schwimmerinnen.
Zum Abschluss des Samstags schwamm Leonie dann über 400m Lagen das perfekte Rennen.
Nach 5:21,97 Minuten blieb die Uhr stehen. Der alten Vereinsrekord von Franziska Müller war
damit um ca. 10 Sekunden unterboten, die alte Bestzeit von Leonie um ca. 12 Sekundenverbessert. Trainer Stefan Sponer sah in seinen Augen ein perfektes Rennen von Leonie. Mit fast
27 Sekunden auf die Zweitplatzierte gewann Leonie auch hier die Gesamt-Wertung.
Am Sonntag-Vormittag standen dann die 400m Freistil auf dem Plan. Trotz der hohen Belastung
am Samstag war Leonie offenbar bestens erholt und schwamm im vorletzten Lauf ein einsames
Rennen. In 4:47,77 Minuten, für Leonie eine schöne Zahl, verpasste sie den Vereinsrekord von
Nadine Kluge nur um ein paar Zehntel, gewann die Gesamtwertung und verbesserte ihren
persönlichen Rekord um mehr als 15 Sekunden.
Die 200m Brust gehörten bis dato eher zu den Horror-Strecken von Leonie, aber auch hier
zündete die Bio-Chemie Studentin ein Feuerwerk ab und verbesserte auch hier ihren persönlichen
Rekord auf 2:56,38 Minuten. Damit schielt sie auch hier schon auf den Uralt-Vereinsrekord von
Daniela Siebert aus dem Jahr 2004.
Die abschließenden 200m Schmetterling gewann Leonie auch souverän in 2:36,92 min und
verpassten den Uralt Rekord von Patricia Pitschi aus dem Jahr 2007 um ca. 1 Sekunde.
Damit war ihr der Sieg in der IRON-WERTUNG nicht mehr zu nehmen, da sie alle 5 Strecken der
Wertung jeweils gewann. Trainer Stefan Sponer war mit den Leistungen von Leonie natürlich
extrem zufrieden, aber am Ende ärgerte er sich doch ein bisschen. „Leonie ist eine phantastische
Schwimmerin, die ihre gesamte Ausbildung und alle Trainings bei uns gemacht hat. Wenn man
sieht, wie breit sie aufgestellt ist, dass sie Vereinsrekorde auf unterschiedlichsten Strecken
schwimmen kann, dann ist man begeistert. Aber, noch hat sie ab und an etwas zu viel Respekt
vor den Zeiten, die sie drin hat. So wäre bei etwas mehr Mut und Vertrauen, die Rekorde über
200m Schmetterling, 200m Rücken und 400 Freistil absolut möglich gewesen. Am Ende sollten
die aber bald fallen, wenn Leonie gesund und verletzungsfrei bleibt.“
Mit Maida Stark und Luisa Janicki schwammen 2 weitere Schwimmerinnen ebenso die Iron-
Wertung.
Die aktuell steilste Entwicklung legt Luisa an den Tag. Erst seit Fasching schwimmt die noch
14jährige aus FFB in der ersten Wettkampf-Mannschaft und konnte auf allen 5 Strecken neue
Bestzeiten schwimmen.
Mit Maida Stark haben die Wasserratten ein Talent für lange Strecken in ihren Reihen. Maida
schwamm 4 neue Bestzeiten, teilweise mit enormen Verbesserungen. Hinter Luisa belegte Maida
in der IRON WERTUNG den 5. Platz.
Mit Raphael Meixner und Ethan Sievi waren 2 jungen Männer am Start, die in den Ferien ebenso
sehr fleißig trainiert haben. Viele neue Bestzeiten und insgesamt 4 Final-Teilnahmen standen am
Ende zu Buche. Raphael gewann das Junior-Finale bei den Männern über 50m Brust und belegte
Platz 4 über 50m Rücken. Ethan schwamm 7 Bestzeiten bei 8 Starts und konnte Platz 4 und 5 in
den Junior-Finals belegen.
Viele weitere Bestzeiten schwammen Caroline Arlt (2 x Platz 3), Lena Becker (2 x Platz 2; 1 x
Platz 3), Laura Bertram (Finale 50m Rücken, Platz 4), Lilli Lockau ( 1 x Platz 1, 1 x Platz 2 und
Finale 50m Brust mit Platz 5), Linda Lösecke (4 Starts, 4 x neue Bestzeit), Alissa Rose (3 x Platz
1, 3 x Platz 2 und Sieg im Junior-Finale 50m Rücken) und Clara Tielker (1 x Platz 3).
Die jüngste im Team war die 9jährige Lara Hernandez Issiz. Lara schwimmt erst seit September
im Verein, hat aber eine Mama, die in Spanien in ihrer Jugend im Leistungszentrum
geschwommen ist und somit liegen die Schwimm-Gene in der Familie. Lara schwamm bei alle 8
Starts jeweils eine neue Bestzeit und auch sie zeigte, dass das Trainingslager in Samorin auch bei
den Kleinsten sehr viel gebracht hat.
Auch in den Staffelentscheidungen konnten die Wasserratten immer einen Platz auf dem Podium
erschwimmen.
Bei den Männern mussten die Trainer Niklas Biesold (26 Jahre) und Stefan Sponer (58 Jahre) die
jungen Wilden Ethan und Raphael unterstützen. Platz 3 über 4 x 100m Freistil und 4 x 100m
Lagen waren der verdiente Lohn. Platz 2 belegten Maida, Lena, Luisa und Leonie über 4 x 100
Freistil, ebenso Silber gab es für Caroline, Luisa, Lena und Maida über 4x100m Lagen. Mit einer
Top-Leistung sicherten sich Laura, Maida, Luisa und Alissa den Sieg in der 4×200 Freistil-Staffel.
Hier schwammen alle 4 Damen jeweils persönliche Bestzeit.
Die Leistungen des gesamten Teams waren sehr gut, auch wenn nicht immer alle Rennen perfekt
sind. Aber die Richtung stimmt und 2 Vereinsrekorde sowie 54 persönliche Bestzeiten bei 89
Starts sind eine mehr als gute Ausbeute.
Damit gehen die Wasserratten mit breiter Brust in die Qualifikations-Wettkämpfe auf der 50m
Bahn in Stuttgart und Neckarsulm.