Die Pandemie-Jahre haben tiefe Spuren vor allem bei den Kindern und Jugendlichen hinterlassen. Der Schwimmsport hat durch die Schließung der Schwimmbäder massiv gelitten und so war es eine positive Überraschung, dass der Bayerische Schwimmverband die Kriterien für die Qualifikation zu den Bayerischen Jahrgangsmeisterschaften der Situation angepasst hat.
Waren in der Vergangenheit die Qualifikationshürden oftmals extrem hoch, so dass sich nur ein kleiner Teil der Wasserratten Schwimmer qualifizieren konnte, so wurden diesmal die besten 16 Meldezeiten auf den 200m Strecken und die besten 24 Meldezeiten auf den 50 und 100m Strecken angenommen. Die Meldezeiten mussten in dem Qualifikationszeitraum seit September 2020 nachweisbar sein. Diese Regelung machte es möglich, dass die Fürstenfeldbrucker Wasserratten 24 Schwimmer:innen zu diesem Bayerischen Jahrgangsmeisterschaften entsenden konnten, ein derartig großes Team gab es aus Fürstenfeldbruck noch nie. Kurios und schade, dass einige Schwimmer:innen nicht an den Oberbayerischen Jahrgangs-Meisterschaften, auf Grund der dort sehr hoch angesiedelten Meldezeiten, aber bei den Bayerischen Jahrgangs-Meisterschaften, startberechtigt waren.
Nicht nur die Schwimmer:innen profitierten von diesen angepassten Qualifikationshürden, sondern auch der ausrichtenden Verein, denn ein Starterfeld mit 781 Schwimmer:innen und 3458 Starts spülte ein hohes Meldegeld in die Kassen des ausrichtenden TSV 1860 Rosenheim, der die 2,5 Tage lange Veranstaltung ausrichtete.
Im Medaillenspiegel belegten die Wasserratten einen eher guten 28. Platz der 76 teilnehmenden Vereine, wobei man wissen muss, dass es über 260 Schwimmvereine in Bayern gibt, also nur ein ca. Drittel der Vereine Schwimmer entsenden konnten. Wie bereits bei den Oberbayerischen Jahrgangsmeisterschaften erzielten die Wasserrratten damit das beste Ergebnis aller Schwimmvereine aus dem Schwimmkreis AMPER/WÜRM, was man natürlich mit großer Freude nicht nur in der Vereinsführung zur Kenntnis nahm.
Einmal Gold, 2x Silber, 4x Bronze, dazu 5x Platz 4, 8 x Platz 5, 2 x Platz 6, 4 x Platz 7, 2 x Platz 8, 4 x Platz 9 und 2 x Platz 10 ergaben insgesamt 34 Top-Ten Platzierungen. Bemerkenswert, denn mit Julia Schober musste eine Schwimmerin, die wohl bei allen Starts in die Top-Ten geschwommen wäre, auch die ein oder andere Medaillen wohl gewonnen hätte, krankheitsbedingt absagen.
Ihre wohl erfolgreichste Schwimm-Saison krönte Lara Fink mit ihrem souveränen Sieg im Jahrgang 2005 über 200m Schmetterling. Mit neuer persönlicher Bestzeit in 2:51,26 min distanzierte Lara die Konkurrenz um fast 10 Sekunden. Mit den Plätzen 5 über 50m Schmetterling, sowie vierten Plätzen über 50m, 100m und 200m Freistil, sowie 100m Schmetterling schwamm Lara einen sehr starken Wettkampf, auch wenn die 17jährige Bruckerin über die teilweise extrem knapp verpassten Podiumsplätze am Ende mit sich selbst ziemlich haderte. Trainer Stefan Sponer war nicht nur mit den Leistungen von Lara sehr zufrieden, sondern auch mit der kämpferischen Einstellung, die Lara zeigte.
Seine sensationelle Entwicklung der letzten Monate unterstrich der 10jährige Giulio Carraturo aus Puchheim. Zwar reichte es nicht zu einer Goldmedaille, aber die Leistungen des ehrgeizigen und fokussierten Jungen sind schon besonders. Mit insgesamt 5 Medaillen war Giulio der fleißigste SVFW Medaillen-Sammler: Platz 2 über 100m und 400m Freistil; Platz 3 über 100m Schmetterling, 200m Brust, 200m Freistil, sowie persönliche Bestzeiten bei alle 8 Starts war Trainerin Nadine Kluge mehr als zufrieden. Im Fahrwasser von Giulio konnte sich der gleichaltrige Laurenz Jais ebenso bei fast allen Starts steigern und Platz 5 über 400m Freistil und Platz 7 über 200m Rücken, sowie 5 neue persönliche Rekorde bei 6 Starts sind ein tolles Ergebnis.
Corinna Wirkner konnte in der vergangenen Saison, bedingt durch einige Corona-Erkrankungen, aber vor allem durch das erfolgreich abgelegte Abitur nicht an die Glanz-Leistungen vergangener Jahre herankommen. Dennoch gewann Coco die Bronze-Medaille über 50m Freistil, belegte Platz 7 über 50m Schmetterling, Platz 6 über 200m Freistil und Platz 8 über 100m Freistil.
Tobias Grosch schwamm einen eher durchwachsenen Wettkampf. So stark seine Leistungen über die Schmetterlings-Strecken waren, so übersichtlich die Leistungen über die Freistil-Strecken. Platz 5 über 200m Schmetterling, Platz 8 über 50m Schmetterling und Platz 9 über 100m Schmetterling mit jeweils sehr guten Zeiten, belohnte Tobi aber für seinen Trainingsfleiß in den letzten Jahren.
Carolin Antunes konnte sich über die Bruststrecken qualifizieren, mit Platz 5 über 100m und 200m Brust, Platz 6 über 50m Brust gute Platzierungen erzielen.
Seine starken Leistungen aus Waldkraiburg konnte Sebastian Behr auch in Rosenheim bestätigen. Platz 5 über 200m Brust, Platz 7 über 50m Brust in sehr schnellen 33,75 Sekunden und Platz 9 über 200m Lagen mit persönlichen Rekorden sind ein sehr gutes Ergebnis des 17jährigen Mammendorfers.
Tymofii Osypenko überzeugte auch in Rosenheim durch schnelle Zeiten. Der 12jährige Ukrainer, der seit ein paar Monate in Fürstenfeldbruck trainiert, belegte unter anderem Platz 4 über 100m Brust und Platz 7 über 100m Freistil.
Vinzenz Stark belegte Platz 10 über 50m Rücken, Sofie Limmer Platz 9 über 100m Brust und steuerten somit wichtige Platzierungen für den Medaillenspiegel bei.
Mit Luisa Janicki, Sina Wieland, Lena Becker, Sofie Limmer, Chiara Lehmann; Maida Stark, Alissa Rose, Anna-Maria Kunz, Sophia Steger, Raphael Meixner, Pol Naumann Comia, Vinzenz Stark. Laura Valentina Bertram und Jannie Rebmann konnten sich weitere Wasserratten qualifizieren und überzeugten meistens durch persönliche Rekorde.
Mit den gezeigten Leistungen war das Trainerteam mit Stefan Sponer, Nadine Kluge, Franziska Müller, sowie Sandra Bertram und Elvir Mangafic sehr zufrieden, auch wenn die ein oder andere Disqualifikation vermeidbar gewesen wäre, aber auch das ein oder andere Rennen durchaus erfolgreicher (=schneller) hätte ausfallen können. Auch bei einem Saison-Höhepunkt gibt es Hochs und Tiefs, was zwar irgendwie dazu gehört, aber auch zeigt, dass es immer noch Luft nach oben gibt.
Die Pandemie haben die Wasserratten aber offensichtlich sehr gut überlebt, die Sonder-Trainingsmaßnahme durch Zoom-Training, Laufeinheiten und viele See-Schwimm-Einheiten im Karlsfelder-, Emmeringer- und Wörthsee haben offenbar zu einem tollen Team-Geist und viel Motivation beigetragen.