Trotz Trainingsmangel: Fürstenfeldbrucks „Wasserratten“ glänzen auf Bayerischer Kurzbahn in Nürnberg

Nürnberg, 19. Oktober 2025 – Mit einem kleinen, aber hochmotiviertem Team von drei Einzelstartern und einer Staffel stellten die Schwimmer des SV Fürstenfeldbrucker Wasserratten e.V. bei den Bayerischen Kurzbahnmeisterschaften (BKM) in Nürnberg ihre mentale und sportliche Stärke unter Beweis. Trotz einer suboptimalen Vorbereitung – verursacht durch die späte Eröffnung des heimischen Hallenbades und damit deutlich reduziertem Training für die Jahreszeit – konnte das Team mit teilweise außergewöhnlichen Leistungen und einem neuen Vereinsrekord aufhorchen lassen.

Schranner trotzt Doppelbelastung und zieht in die Finals ein

Die amtierende Vereinsmeisterin und vielfache Vereinsrekordhalterin, Leonie Schranner (22), demonstrierte ihre Wettkampfhärte, obwohl sie mit ihrem zweiten Studium (Medizin in Augsburg) eine hohe Doppelbelastung schultern muss. Die Schmetterlingsspezialistin konnte ihre absoluten Bestzeiten noch nicht wieder erreichen, schwamm sich jedoch mit ähnlichen Zeiten wie bei der BKM 2024 souverän in die Finals der offenen Klasse.

Für die Brucker „Wasserratten“ ist diese Finalteilnahme immer noch außergewöhnlich, da man sich auf bayerischer Ebene mit zahlreichen Stützpunkt- und Kader-Schwimmern messen darf. Leonie Schranner unterstrich ihre Klasse mit Top-Platzierungen: Sie belegte Platz 5 über 100m Schmetterling und Platz 6 über 50m Schmetterling.

Osypenko bricht Vereinsrekord trotz Erkältung

Auch der 15-jährige Tymofii Osypenko musste mit widrigen Umständen kämpfen: Eine Erkältung erlaubte dem Muster-Athleten nur ein reduziertes Training. Die Kraft reichte zwar noch nicht für Top-Zeiten über 100m Lagen und 100m Freistil, doch Tym feierte einen herausragenden Erfolg in der Jugendwertung der Jahrgänge 2010–2012. Über 50m Brust gewann er nicht nur Silber (Platz 2), sondern schwamm in 30,88 Sekunden auf seiner Teilstrecke einen neuen Vereinsrekord.

Alissa Rose steigert sich zum fulminanten Sonntag

Die junge Alissa Rose aus Schöngeising startete ebenfalls geschwächt in den Wettkampf. Während ihr über 100m Rücken am Samstag noch spürbar die Luft ausging, präsentierte sie sich am Sonntag in Top-Verfassung. Gut eingestellt und eingeschwommen, krönte sie ihren Einsatz mit zwei starken persönliche Bestzeiten in der Jugendwertung: Über 50m Rücken sicherte sie sich in 31,82 Sekunden Platz 8, und über 50m Freistil schwamm sie mit 28,80 Sekunden erstmals unter 29 Sekunden und auf einen tollen 11. Platz.

Disqualifizierte Staffel: Mut zum Risiko zahlt sich leider nicht aus

Die 4x50m Lagen-Staffel der Frauen (mit Alissa Rose, Luisa Janicki, Leonie Schranner und Maida Stark) musste am Samstagabend einen Dämpfer hinnehmen: Trotz starker Einzelzeiten wurde das Quartett wegen eines „Frühstarts beim Wechsel“ disqualifiziert.

Das Trainer-Team um Sandra Bertram, Elli Mangafic und dem Betreuer vor Ort, Stefan Sponer, bewertete den Vorfall jedoch positiv. Man hatte das Team zu mutigen Wechseln aufgefordert, um das Verbesserungspotenzial zu maximieren.

„Wenn man sich verbessern will, muss man auch mal riskieren. Dafür sind solche Wettkämpfe da, wo wir um eine schnelle Zeit, um eine gute Platzierung, aber nicht um das Podium schwimmen“, so Sponer. „Luisa hat versucht, die Vorgabe bestmöglich umzusetzen, da kann es schon mal auch etwas zu schnell sein. Ob das so viel schlechter ist, als super langsam zu wechseln, weiß ich nicht.“

Zusammenfassend zieht der Verein eine positive Bilanz: „Insgesamt waren unsere Starter:innen gut eingestellt, waren maximal motiviert und die Leistungen sind für den Trainingszustand absolut ansprechend. So gehen wir mit viel Zuversicht in die kommenden Trainingswochen und die anstehenden Wettkämpfe.“

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