SCHWIMM WELTCUP in BERLIN 2021

In anderen Sphären

Der Schwimm-Weltcup ist eine Elite-Schwimm-Serie, die in den größten Städten und Schwimmstadien der Welt zu Gast ist und den besten Schwimmerinnen und Schwimmern vorbehalten ist. Der Welt-Schwimmverband FINA hat aber eine Sonderregelung für die jeweiligen Ausrichter-Nationen eingerichtet, die maximal 400 Teilnehmern aus dem Gastgeberland die Möglichkeit der Teilnahme für Schwimmerinnen und Schwimmer ermöglichen, die nicht dem National-Kader angehören.

Die Fürstenfeldbrucker Wasserratten nutzen die Gelegenheit und gingen mit 4 Schwimmerinnen und Schwimmern in Berlin an den Start. „Nach der langen Corona-Zeit mit vielen Entbehrungen, die natürlich auch unsere Mitglieder hinnehmen mussten, wollten wir unseren Top-Schwimmern wieder die Gelegenheit geben, bei einem besonderen Event neue Motivation für die kommenden Monate zu schöpfen“, so Vereins-Vize-Präsident Michael Neuhierl.

Leider nahmen nur 55 deutsche Schwimmerinnen und Schwimmer die Option der Teilnahme wahr und somit war das Leistungsgefälle natürlich extrem, denn neben den Weltklasse-Athleten waren größtenteils Schwimmer:innen aus Stützpunkten am Start. Athleten aus 32 Nationen waren in Berlin am Start, darunter absolute Top – Stars wie die erfolgreichste Medaillen-Sammlerin der Spiele von Tokio, Emma McKeon und Kyle Chamlers aus Australien, Tom Shields und Lydia Jacoby aus den USA, Chad le Clos aus Südafrika oder Vladimir Morozow aus Russland, aber vor allem auch Florian Wellbrock, der deutsche Olympiasieger von Tokio über 10 km im Freiwasser.

Mit solchen Super-Stars das Einschwimm-Becken und auch sogar einen Lauf gemeinsam zu teilen ist etwas Besonderes für jeden Sportler, für die Wasserratten Schwimmerinnen und Schwimmer umso mehr.

Die SSE Schwimmhalle im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg ist aktuell die Kathedrale des Deutschen Schwimmsports, eine große, imposante Halle, die seinerzeit für die Bewerbung für die gescheiterte Olympia-Bewerbung für die Spiele in Berlin 2000 erbaut wurde. Der Weltcup wird auf der 25m Bahn ausgetragen, so dass die Rennen extrem spannend und schnell sind.

Die große Halle, das Weltklasse-Feld, die besondere Atmosphäre waren außergewöhnliche Herausforderungen für die Wasserratten. Das ein oder anderen Lampenfieber war deutlich zu spüren, die Nervosität mit den Händen zu fassen und dennoch, oder vielleicht deshalb waren die Leistungen der Wasserratten hervorragend. 

Corinna Wirkner schwamm 4 hervorragende Rennen und krönte Ihre Leistungen mit einem neuen Vereinsrekord über 50m Schmetterling in 29,85 Sekunden.

Lara Fink schwamm ebenso 4 Rennen und konnte über 50m Freistil in 28,39 Sekunden und 100m Freistil in 1:02,02 Minuten zwei neue persönliche Bestzeiten erzielen.

Sebastian Behr und Vinzenz Stark starteten über 50m Schmetterling und pulverisierten ihre alten Bestzeiten mit starken Zeiten von 30,25 und 30,46 Sekunden.

Mit Corinna und Lara schwammen die Beiden auch die 4 x 50m Freistil MIX Staffel, die ein besonderes Erlebnis war. Auf Grund der geringen Meldezahlen gab es keine Vorläufe und die Wasserratten durften im abendlichen Final-Abschnitt zwischen der ungarischen und deutschen National-Staffel an den Start gehen. Nebel und persönliche Vorstellung beim Einlaufen hat man nicht alle Tage! Natürlich war die Aufgabe zwischen National-Schwimmern zu starten auch etwas undankbar, aber das Team der Wasserratten schwamm allesamt sehr starke Zeiten und Lara Fink überzeugte mit der schnellsten Wechselzeit aller Teilnehmer! 

Julia Schober schwamm über 50m Brust ein tolles Rennen und verbesserte ihre alte persönliche Bestzeit um mehr als eine halbe Sekunde auf 36,99 Sekunden.

Miriam Karcher ging gesundheitlich leicht angeschlagen in ihre Rennen, schwamm ein beherztes 100m Lagen Rennen und nach kurzer Pause stand schon das 50m Freistil Rennen auf dem Programm. Beide Zeiten waren in Anbetracht des gesundheitlichen Handicaps im Rahmen der Möglichkeiten.

Leider mussten die Wasserratten auf den Start über die 4 x 50m Lagen verzichten, da auch hier zu wenig Meldungen für Vorläufe eingegangen sind. Am Sonntag-Abend war das Wasserratten-Team aber schon wieder auf der Heimreise im Zug, als die Finals gestartet wurden.

Neben den sportlichen Leistungen und den imposanten Eindrücken nahmen die Wasserratten auch wieder viele kulturelle Eindrücke aus der Hauptstand mit nach Hause, denn Berlin ist viel mehr als nur eine Sportreise wert.

„Insgesamt ist es schon enttäuschend, wie wenig Vereine die Möglichkeit der Teilnahme an einem Weltcup wahrnehmen. Unser Sporter:innen nehmen aus solch einem Event so viel Motivation mit, das kann man als Trainerteam oder Verein gar nicht leisten. Beim Ausschwimmen mit Emma McKeon ein Selfie machen, mit Tom Shields oder Chad le Clos im Callroom stehen, das sind einmalige Erlebnisse. Die Super-Stars der Schwimmszene sind super nett zu unseren Schwimmer:innen gewesen, die deutsche Nationalstaffel hat sogar nach dem Finale ein gemeinsames Bild mit unserer SchwimmerInnen gemacht. Jetzt können sich unser Staffel-Schwimmer als beste Leistung Platz 7 beim Weltcup in ihre Bestenliste eintragen“, so  Vereins-Präsident und Trainer Stefan Sponer mit einem Lächeln im Gesicht, der gemeinsam mit dem Trainer der zweiten Mannschaft, Niklas Biesold das Team in Berlin betreut hat.

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