Vor exakt 2 Jahren und 3 Wochen, so rechnet Kapitän Andreas Peters vor, haben die Wasserballer der Wasserratten Fürstenfeldbruck ihr letztes Wasserballspiel bestritten. Endlich ging es wieder los in der bayerischen Oberliga. Leider ist, wie bei so vielen Sportvereinen, die Corona-Zeit nicht spurlos vorbeigegangen: Die Jugendarbeit musste zeitweise ruhen und einige Spieler haben den Weg ins Schwimmbad seitdem nicht mehr oder nur selten gefunden. Zusätzlich ist die bereits betagte Brucker Truppe einfach auch zwei Jahre älter geworden. Unter diesen eher düsteren Voraussetzungen ging es am Samstag gegen die favorisierten Reservemannschaften der bayrischen Bundesligateams Weiden (Samstag) und Würzburg (Sonntag). Mit folgendem Ergebnis: 25 bzw. 31 zu 43, oder 13 zu 9 bzw. 8. Nein, das sind nicht die Ergebnisse des Wochenendes, aber zum einen das Durchschnittsalter der Mannschaften: Weiden 25 Jahre, Würzburg 31 Jahre und Fürstenfeldbruck stolze 43 Jahre. Zum anderen noch die Anzahl der Spieler: 13 Spieler bei Weiden und Würzburg und nur 9 bzw. 8 Spieler (der Spanier Juan Lobell konnte krankheitsbedingt am Sonntag nicht mitwirken) bei Fürstenfeldbruck. Also trat man nicht nur in dezimierter Anzahl an (6 Feldspieler und ein Torwart von jedem Team befinden sich gleichzeitig im Wasser, sodass nur 1 bzw. Auswechselspieler zur Verfügung standen), sondern es waren auch die „erfahrensten“ Spieler dabei: Günther Knall, Hans Heusmann und Viktor Sandor als Trainer huldigen mit 55 Jahren weiterhin dem Wasserballsport.
Die Devise war für Trainer Viktor Sandor, der auch eine Kappe aufzog, somit klar: „Konter unterbinden und das Spiel langsam gestalten.“ Bei so viel Erfahrung im Wasser war vor allem zweiteres kein Problem. Manche Angriffe verpufften nahezu an der Mittellinie als die 30 Sekunden Angriffszeit bereits zu Ende war. Abgesehen vom unermüdlichen Centerspieler Sven Kesberger, der es tatsächlich bei jedem Brucker Angriff schaffte, sich auf bis zu 3 Meter vor das gegnerische Tor vorzukämpfen. Dennoch konnten die schwimmstarken Weidener zahlreiche Konter erfolgreich zu Ende bringen. Nach drei ausgeglichenen Vierteln stand es aber nur 6:4 für Weiden, wobei man auch beim Stand von 2:3 einmal in Führung gehen konnte. Im letzten Viertel jedoch, als die Kräfte und die Konzentration schwanden musste man 5 schnelle Kontertore einstecken. Gleichzeitig verbuchte man zwei verschossene Fünfmeter. So endete das Spiel mit 11:4, etwas zu deutlich bei einer wirklich achtbaren Leistung der Amperstädter.
Für das Spiel am Sonntag hat man sich daher vorgenommen, das Brucker „lahme-Enten-Spiel“ über die volle Spielzeit durchzuziehen und nicht die Konzentration am Ende zu verlieren. Das Spiel begann vielversprechend: Center Sven Kesberger erzielte das 1:0. Das Spiel verlief ausgeglichen, dennoch konnte Würzburg seine Führung bis zum 3. Viertel auf 7:4 ausbauen. Doch Fürstenfeldbruck gab sich nicht auf und konnte sogar 3 Minuten vor Ende des Spiels mit 9:8 in Führung gehen. Es kam zu einem engen Schlagabtausch mit zahlreichen Chancen auf beiden Seiten, doch leider mit dem glücklichen Ende für die Würzburger, die das Spiel 10:9 für sich entscheiden konnten. Schlussendlich können die Brucker dank zweier couragierter Auftritte nach langer Spielabstinenz mit erhobenem Haupt wieder nach Hause reisen und starten dabei einen Aufruf: man ist nie zu alt für das Wasserball spielen, daher freuen sich die Wasserratten immer über Neuzugänge von jung bis alt: wasserball@svfw.net.
Steinbach (Torwart), Heusmann (1), Sandor, Bews (3), Peters (3), Kesberger (5), Knall (1), Llobell Buigues, Satzger